99 Tage

Der Countdown hat begonnen. Nur noch 99 Tage und ich bin wieder in Deutschland. Leider. In den letzten 266 Tagen habe ich hier ein neues zu Hause, eine neue Familie und viele neue Freunde gefunden.  Natürlich freue ich mich wieder Mama, Oma und Opa und Becci, Hannah und Phine wieder zu sehen (und natürlich auch die anderen). Aber, das Gefühl etwas zu vermissen habe ich nicht. Bevor ich nach Georgien kam hatte ich große Befürchtungen Heimweh zu bekommen, etwas zu verpassen o.Ä.. Grade, weil ich als Kind große Probleme mit Heimweh hatte. Doch das Gegenteil ist geschehen. Und damit ihr euch ein Bild davon machen könnt wem ich das zu verdanken habe, will ich euch heute die Menschen vorstellen, die mein Leben hier jeden Tag einzigartig und unvergesslich machen.









 Angefangen natürlich bei meiner Familie. Jeden Tag verbringen wir Zeit miteinander. Es wird viel gelacht, erzählt und gekuschelt. Nicht nur mein georgisch hat sich dank ihnen verbessert, sondern auch meine (vorher nicht vorhandene) Ordnung.
Ketino und ich. Meine Gastmama ist das Herz der Familie! Ohne sie würde alles zusammenbrechen. Und nebenbei ist sie noch die beste Gastmama der Welt. Ihr kann man alles sagen und schon morgens macht sie gerne Witze. Und ihre Pantomime (zum Sprachverständnis) ist einzigartig!

Manchmal kochen wir deutsches Essen. Hier probiert Mamuka grade unser Bauernfrühstück. Es hat ihm ausgezeichnet geschmeckt. 






Qristi und ich. Meine älteste Gastschwester ist eine gute Freundin geworden mit der ich auch oft was unternehme. Wir erzählen uns alles und sind immer up to date. Qristi wird diesen Monat noch ausziehen, da sie adoptiert wurde (was sehr gut ist). Sie ist grade 18 geworden und müsste sowieso ausziehen. Durch ihre neue Familie hat sie eine wirklich gute Chance. Denn Qristi ist gut in der Schule und kann an einer Uni studieren. Und hier hat sie eine Familie gefunden, die das auch bezahlen kann. Studieren ist hier nämlich sehr viel teurer, als in Deutschland. Natürlich kommt es auf das Fach an, aber mit 3000$ pro Semester kann man locker rechnen. Und dieses Geld aufzubringen, wenn man 7€ pro Tag verdient ist sehr schwer (Natürlich verdienen manche auch mehr, aber das ist ein Beispiel des Einkommens von Bekannten). 

<-- Mari. Die Kreative von uns. Sie bastelt unglaublich gerne und viel. Nebenbei tanzt, sie auch mit mir Mate, Nino und Anni. Ich glaube Mari ist wohl der liebevollste Mensch den ich kenne. Sie will für jeden nur das Beste und liebt mit vollem Herzen. 
--> Die anderen 3 Übeltäter. Nino (im Trikot) Anni und Mate. Anni will später Friseurin werden, Nino Polizistin und Mate ist das Küken, mit seinen 13 Jahren. Mit Nino und Anni koche ich gerne oder wir sitzen im Zimmer bzw. jetzt draußen im Garten und reden, reden, reden. 


Nun meine Kollegen/Freunde/Familie. Hier mein Büro Ozurgeti zu sehen. (von rechts) Marina (meine Chefin), Tamuna (Buchhalterin), Nona (verantwortliche für Jugendarbeit), Sopho (Leadership School und Technik/Film). Mir ist aufgefallen, dass ich kein Foto von Marika habe. Marika ist meine Mentorin und ich werde die inoffizielle Patentante (Inoffiziell, weil ich nicht orthodox bin). Marika kann gut deutsch und erleichtert mir meinen Arbeitsalltag enorm. Sie ist unglaublich warmherzig und mehr deutsch als ich (und ich dafür mehr georgisch als sie).
Sopho ist auf unseren Ausflügen meine Zimmergenossin. Sie spricht englisch und mit ihr wird einem nie langweilig. Auch sie ist sehr kreativ und fleißig und wenn sie was anpackt, dann wird es gut.
Nona hat den typisch gurischen Humor. Mit ihr ist jede Unterhaltung ein Spaß und für die Kinder in der Leadership School ist sie enorm wichtig in der Vorbildfunktion.
Tamuna sitzt mit Marika in einem Büro und so essen wir oft gemeinsam (heimlich) im Zimmer. Ihr Lachen ist super ansteckend und ihre Begabung für Zahlen hätte ich auch gerne.
Marina hat die Begabung, Sachen in Menschen zu sehen, die sie selber nicht sehen, die aber da sind. Ganz alleine hat sie die Organisation aufgebaut und jeder in Ozurgeti kennt den Namen Marina Topuira. Aber noch viel wichtiger, sie haben großen Respekt vor ihm. Denn Marina hat viele Leben, in den letzten 20 Jahren, zum positiven verändert. Außerdem sieht sie Julia Roberts einfach so unfassbar ähnlich. Am Anfang konnte ich gar nicht normal mit ihr reden, weil mich das so beeindruckt hat.

Meine Tbilisi Kollegen habe ich ja schon im letzten Eintrag ein bisschen vorgstellt. Hier zu sehen sind Salome, Shota, Nini und Khatia. Alle total verrückt, also passend zu mir. Ohne sie hätte ich jetzt kein Piercing geschweige denn ein Tattoo. Viel mehr kann ich gar nicht sagen, nur dass ich sie alle sehr ins Herz geschlossen habe.
Auf den Bildern fehlen noch eine andere Salome und Gia. Salo ist Expertin für Kinder und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien und Gia (Mann von Marina) unser PR Manager. 


Sopho
Nona, Irma und Tina
Nana und Medea












Meine Arbeit im Altenheim ist jedes Mal eine Freunde. Nicht nur meine Kolleginnen (8) sind wundervoll, sondern auch die Senioren. Jedes Mal haben wir tolle Gespräche und mein georgisch wird hier immer wieder auf die Probe gestellt. Aber am Ende finden wir immer irgendwie eine Lösung um uns zu verständigen.


 

Und nicht zu vergessen natürlich meine Freunde. Die Person, mit der ich hier täglich was mache ist eindeutig Liene. Ich kann nicht genau sagen was uns verbindet aber unsere Freundschaft ist durch ein sehr dickes Band verbunden. Rita (rechts neben mir) ist erst seit Februar in Georgien. Aber es fühlt sich an, als ob sie schon immer da ist. Ihr portugiesisches Blut hat unsere Gruppe sehr bereichert. Giorgi ist ein georgischer Freund mit dem wir viel unternehmen.
Melissa ist schon seit 2 Jahren hier. Ihr georgisch ist sehr gut und sie ist die beste Ratgeberin wenn es um Georgien geht. An alle meine ehemaligen ENGLISCHLEHRER (falls das hier irgendjemand ließt!!). Ich weiß ich war hoffnungslos im Unterricht. ABER! Melissa hat mir gesagt, dass wenn sie mit mir redet, sie das Gefühl hat sie redet mit einer Amerikanerin. Weil meine GRAMMATIK so gut sei! (von wegen ich werde niemals if clause oder die tenses lernen) Und dass mein Englisch das BESTE ist, im Vergleich zu den anderen Freiwilligen.
Und falls das noch nicht reicht. Wir haben eine Freundin von ihr getroffen, die ich nicht kannte(!!) Und sie hat mich gefragt welches Peace Corps Programm ich denn mache (Peace Corps ist nur für Amerikaner). Und ja ich habe vorher mit ihr gesprochen. Und ja sie hat nicht gemerkt, dass ich aus Deutschland bin. Ich würde mal sagen, dass sind 15 Punkte!

Irakli und Kasia. Aus Georgien und Polen. Neben unseren Ausflügen, gehen wir mit Kasia oft in unsere Bar. Und Irakli nimmt an unserem Tanzunterricht teil (auch wenn er das alles schon kann). Mit ihm und seinem Bruder Zura unternehmen wir öfters was. Seine Tante und Onkel sind unsere Tanzlehrer und berüchtigt für ihre Künste (zum Tanzen folgt noch ein Eintrag).


Salome war meine erste Freundin in Georgien. Sie kann gut deutsch, da sie in Essen Au Pair war. Hier sind wir grade in Anaseuli und haben uns unsere Zukunft vorraussagen lassen. Ihre Familie und sie selber sind offen und super herzlich. Ich freue mich schon sehr, sie meiner Mama vorzustellen. Wenn ich mal was nicht verstehe (kulturell oder sprachlich) hilft sie mir immer weiter. Für mich ist sie einer der wichtigsten Personen hier. 



Marta ist meine "kleine große Schwester". Sie arbeitet in der Bar, in die wir oft gehen. Dort ist sie den ganzen Tag. Ich versuche sie jeden Tag zu besuchen, was natürlich nicht immer klappt. Wir reden nur georgisch und wir freuen uns jedesmal sehr uns zu sehen. Oft helfe ich auch mal aus. Nebenbei macht sie den besten Bananen Milkshake ! 

Salome arbeitet nur am Wochenende in der Bar. Und witziger Weise ist sie die Tochter von Medea (Kollegin in Anaseuli). Salome hat mal Deutsch gelernt und will jetzt fleißig immer deutsche Schimpfwörter lernen. Zusammen mit Beso bringt sie mir georgische Schimpfwörter bei. Ab und zu kommt sie mich auf der Arbeit besuchen. Und ich sie. 

Die Person mit der ich aber, die engste Bindung habe ist nach wie vor Milena. Auch wenn Georgien ein Disaster geworden wäre, dann wäre es trotzdem nur wegen ihr gut gewesen. Wir haben täglich Kontakt, der sehr wichtig für uns beide ist. Ich muss mich nicht verstecken und wenn mich mal was nervt (was nicht häufig ist) oder ich nicht weiß was ich machen soll frag ich Milena. Sie zeigt mir nochmal eine andere Sicht der Dinge. Mit ihr teile ich sogar Nudeln gerne und wir haben schon über 3 Monate zusammen in einem Zimmer verbracht. Und ich war danach nicht pissig. Soll was heißen. Das Glück sie als Freundin zu haben kann ich oft noch gar nicht richtig begreifen. 

Ihr habt nun einen kleinen Eindruck von meinem sozialen Umfeld bekommen. Natürlich gibt es noch viel, viel, viel mehr Menschen um mich herum, die mir auch alle wichtig sind. Doch diese Personen sind "mein Alltag". Ich kanns kaum erwarten, dass Mama alle diese tollen Menschen in 5 Tagen kennenlernt. Unvorstellbar, dass sie für euch irgendwie Fremde sind, wo sie für mich so wichtig sind. Natürlich hat man schonmal vorher Bilder und Namen gesehen/gehört.
Aber wenn ich zum Beispiel mit Becci, Hannah und Phine schreibe und sage: Salome hat das gesagt, oder Giorgi, Irakli.. Dann kommt erstmal: "Warte welche/r jetzt?" Dadurch sind schon oft witzige Missverständnisse entstanden. Denn in Georgien werden eigentlich nur georgische Namen vergeben und davon gibt es halt nicht so viele. Ich hab mal in mein Telefon geguckt: 7 Salomes, 5 Giorgis, 4 Iraklis..genauso sieht es mit Sopho, Mari, Nino, Lasha aus.
All diese Menschen geben mir jeden Tag das Gefühl zu Hause zu sein. Jeden Tag frage ich mich, was für ein Glück ich doch habe, das erleben zu dürfen. Und dann kommt Milena und sagt: Es sind nur noch 14 Wochen. - Puff Glück zerplatzt. Doch vielleicht auch nicht. Denn vielleicht komme ich früher wieder als gedacht.. doch dazu wann anders mehr.

Hier sind noch ein paar Bilder von anderen Freunden. Leider hab ich kein Bild von meiner georgisch Lehrerin. 
Beso


Unsere Tanzmädels und Albert





natürlich meine anderen Brötchen hier zu sehen Georgien Gang (Johanna, Anni, Alica, Milena und ich)
. Aber mit Ragna (Kamerun) habe ich auch noch viel Kontakt, der sehr bereichernd ist.


Und eine andere Salome. Wir haben uns beim Unterricht kennengelernt.
Lasha




Rachel

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