3 Monate -1/4 ist schon rum.

Wo ist die die Zeit geblieben? Ein Viertel der Zeit ist schon vorbei, doch ich kann sagen auf die restlichen 9 Monate kann ich mich nur freuen.

Ich möchte nun von meinem vergangen Monat erzählen und den zweiten den ich hier lebe. Einige Dinge konntet ihr ja auch schon mitverfolgen.

15.0ktober-15.November - in den Alltag finden



Arbeit
Im letzten Monat kam langsam ein richtiger Rhythmus in meine Arbeit rein. So sieht jetzt jede Woche ungefähr so aus:
Montag      09:30 - 13:00 Café
                  14:00 - 18:00 Büro
Dienstag    09:30 - 13:00 Büro
                  14:00 - 18:00 Altenheim
Mittwoch   09:30 - 13:00 Büro
                  14:00 - 18:00 Büro
Donnerstag 09:30 - 13:00 Café
                   14:00 - 18:00 Büro
Freitag       09:30 - 13:00 Büro
                  14:00 - 18:00 Altenheim

links gehts zum Café, rechts ins Büro
Im sozialen Café helfe ich beim Kellnern. Falls mal nicht so viel zu tun ist lese ich. Mir macht die Arbeit sehr viel Spaß auch wenn es vielleicht langweilig scheint, so kommt man doch in Kontakt mit Menschen und man merkt hier sehr schnell ob die Sprache besser geworden ist. Am Anfang konnte ich gar nichts sagen und jetzt nehme ich die kleinen Bestellungen auf. Es sind zwar kleine Schritte, doch an diesen sieht man den Fortschritt.

Altenheim
Das Altenheim ist ebenso ein guter Ort zum verbessern der Sprache. Die Mitarbeiter sowie die Senioren nehmen einen ganz herzlich auf. Meistens malen wir zusammen und unterhalten uns dabei soweit es geht. Wenn das Wetter gut ist (was bisher erst einmal der Fall war) gehen wir gemeinsam spazieren. Hier spricht keiner Englisch oder Deutsch so ist es jedes Mal wieder sehr lustig, da es für Außenstehende manchmal so aussehen könnte, dass wir Pantomime spielen. Viele der Senioren sprechen russisch und vergessen gerne, dass ich dieser Sprache nicht mächtig bin. Vielleicht sollte ich noch hinzufügen, dass das Altenheim nicht direkt in der Stadt liegt und ich somit immer 10 min Marschrutka fahre. Es ist eine wunderbare Gelegenheit ein bisschen raus zu kommen und praktisch zu Arbeiten.
Allgemein kommen mir viele Dinge so alltäglich vor, dass ich vergesse sie hier nieder zu schreiben. Bitte fragt einfach, falls etwas nicht klar ist oder ich etwas Offensichtliches vergessen habe. Meine Schwester Sassi hat mich neulich zum Beispiel gefragt, wie denn das Büro aussieht. Da hab ich sie sehr verdutzt angeschaut. Für mich ist das so klar, dass Büro und Café beispielsweise auf einem Gelände sind, aber für euch natürlich nicht.

Wieder zurück zum eigentlichen Thema. Im Büro arbeite ich die meiste Zeit. Hier mache ich wie gesagt Fundraising, plane Internationale Tage, bereite Trainings vor und vieles mehr. Grade plane ich einen Ausflug von meiner Organisation nach Deutschland. Ebenso steht ja bald die Weihnachtszeit an in der ich nebenbei gesagt schon voll drin bin. An den jeweiligen Adventssonntagen werde ich mit den Kindern des Small Group Homes etwas machen, wie Plätzchen backen oder über Weihnachten in Deutschland sprechen. 

So viel zur Arbeit. Wenn irgendwas noch offen ist, fragt einfach :)

Freunde
Ich habe hier ganz wundervolle Freunde gefunden. Zu meinem engsten Freundeskreis in Ozurgeti gehören nur Mädchen. Liene aus Lettland, Sarna und Kasia aus Polen und Melissa und Kayla aus Amerika. Die ersten 3 wohnen zusammen in einer WG in der ich mind. 1 Tag des Wochenendes verbringe. Wir kochen gemeinsam, gucken Filme, diskutieren oder spielen Spiele. Dieses Wochenende war das Erste an dem ich nicht dort war, da die drei in Tbilisi sind. Und was ist passiert? Ich bin krank geworden. 
Oft werde ich auf der Arbeit überrascht und wir gehen nebenan ein Café trinken. Wir überraschen uns gegenseitig immer mit Kinder Schokolade, welche hier relativ teuer ist.
Ich bin mit Abstand das Küken. Sarna ist 22 und damit die zweit Jüngste und Kayla ist mit 27 die Älteste. Es tut sehr gut hier noch einen anderen Rückzugsort zu haben und es macht einfach immer Spaß, wenn wir gemeinsam etwas unternehmen. 
Vor einer Woche waren wir zum Beispiel in Kutaisi in den Prometheus Höhlen. Das sind riesige Tropfsteinhöhlen. Danach habe wir noch eine Kirche besichtigt, welche im 7 Jahrhundert erbaut worden ist.

zwar verschwommen, aber alle drauf: Liene, ich, Irakli, Kasia und Sarna


 
Familie
Mit meiner Familie verstehe ich mich immer noch super. Auch das erste Mal krank sein war nicht so schlimm, denn sie haben sich rührend gekümmert. Ich werde oft massiert und von der Arbeit abgeholt. Dienstags Abend gucken wir immer gemeinsam eine Tanzshow. Mit Nino war ich neulich in einem orthodoxen Gottesdienst. Solange gestanden habe ich schon lange nicht mehr.. Ich hab den Mädels jetzt "Kling Glöckchen" beigebracht (also den Refrain), welches sie fleißig trällern. Oft werde ich auch noch frisiert. Und mein Zimmer habe ich nach 2 Wochen auch wieder. Meine Gastmutter weiß ganz genau, was ich am liebsten mag und kündigt das immer schon ein paar Tage vorher an. So viel zu berichten weiß ich gar nicht mehr, da es sich alles sehr natürlich und heimisch an fühlt. 

Was es sonst noch zu berichten gibt..
 ..ich habe mir eine Lichterkette gekauft, die sogar die Farben wechseln kann.
..mein Geogisch Unterricht macht sehr viel Spaß, wir sprechen einmal die Woche über Themen die wichtig sind und zu denen ich Vokabeln brauche (wie Wetter, Körperteile, Essen..) und das zweite Mal lesen wir HARRY POTTER!! (naja was heißt lesen, wir schaffen 1,5 Seiten pro Stunde..)
..wo wir schon bei Büchern sind. Ich hatte mir zu Beginn vorgenommen viel zu lesen (vorallem Klassiker). Ich bin jetzt bei dem 8ten Buch. Margos Spuren, Black Beauty, der kleine Lord, Alice im Wunderland, Dictator, 2 Harry Potter Bücher und zur Zeit Die drei Musketiere. (3 Bücher habe ich auf Englisch gelesen). Und ja ich bin stolz auf mich.
..wir hatten neulich Besuch aus Deutschland von Brot für die Welt. Anne haben wir nach einem Meeting unsere Region gezeigt.
..am Wochenende kommt Milena (eine Mitfreiwillige) worauf ich mich sehr freue. Sie ist diejenige mit der ich am meisten Kontakt habe (täglich) und sie somit auch sehr vermisse.

So ich hoffe ich hab nichts ausgelassen. Ich melde mich wieder mit kleinen Berichten zwischendurch und in einem Monat kommt dann wieder ein Monatsbericht. Ach ja und in ein paar Tagen folgt auch der erste Zwischenbericht für Brot für die Welt.

Bis dahin -fühlt euch alle umarmt.

Eure Jule

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