Krankenhaus / Hospital


Mit Schrecken habe ich festgestellt, dass es unglaubliche vier Monate her ist, seit dem ich das letzte Mal etwas gepostet habe. Es ist so viel in der Zwischenzeit passiert und natürlich versuche ich dies auch festzuhalten, wenn auch im Nachhinein. Geendet habe ich mit einem Bericht  über die Sommerschule. Daran möchte ich jetzt anschließen. In den nächsten Tagen werde ich mehrere Posts über die vergangenen vier Monate schreiben.

Also fangen wir an mit der Krankenhauszeit. Hört sich dramatisch an, war es auch.

Four month ago, I posted the last time. I was shoked when I recognized that. During this time so many things happend which I want to share with you. So this is why I will update during the next days what happend in the last four month. Starting with my Hospitaltime . It doesn't only sound dramatic. It was dramatic.

Noch während der Sommerschule wurde ich eines Nachts von meinen Gastschwestern geweckt. Denn eine von den Mädchen war nicht mehr ansprechbar. Es war ungefähr nachts um 5 und wir hatten ein riesiges Glück, dass ihre Zimmergenossin aufgewacht ist und bemerkte, dass etwas nicht in Ordnung war. Wir haben alles versucht um sie wach zu kriegen, doch leider hat nichts geholfen. Der Krankenwagen brachte sie kurz darauf auf die Intensivstation. Koma. 2 Tage lang bangten wir um sie. Dann wachte sie auf. Vom Krankenhaus gibt es keine offizielle Diagnose. Für sie war es unerklärlich, warum dies passierte. Meiner Meinung nach (und die ist was georgische Krankenhäuser angeht sehr subjektiv und negativ) lag es daran, dass Blut und Urinproben erst 10 Stunden nach der Einlieferung genommen wurden. Wir als Familie und Organisation hatten eine und auch mehrere Vermutungen zu der Ursache. Diese möchte ich hier aber nicht äußern, da dies zu tief in unsere Intimsphäre eingreift und nicht auf diesem Blog von Bedeutung ist. Als meine Gastschwester wieder aufwachte wurde sie gleich am nächsten Tag entlassen. Von der Intensivstation direkt nach Hause.

Already during the Summer School, my host sisters woke me up at five a clock during one night. The reason- one of the girls was not waking up. Luckily her roommate recognized during the night, that something is wrong. After many tries to wake her up, the ambulance brought her to the intensive care unit. She was lying in coma for two days until she woke up. I don't want to write here any reasons or names because this is too personal for publishing it in a blog. Of course we as a family and organization had a supposition. But regarding the hospital she didn't had anything and nobody knows why she fell in to the coma. I have to add at this point that my opinion about Georgian hospitals in general is not very good. But this is just based on my experiences. I know that everyone who is working in a hospital is doing their best. But if money is missing for enough hygienic or for comfort or education, how should they change it or even know how to make it better? In this case of my host sister I saw the problem in there that they tested her blood and urine 10 hours after she was brought to hospital. One day after she awaked, she was sent home "fully recovered". Directly from instensive care unit to our home.
Zwei Tage später brach meine andere Gastschwester zwei Tage hintereinander zusammen, sodass wir wieder eine halbe Nacht und einen ganzen Tag im Krankenhaus verbrachten. All dies passierte innerhalb einer Woche.
Eine Woche später brach sich eine Mitfreiwillige ihr Bein. Weniger dramatisch. Doch die im Krankenhaus kannten mich schon. Leider war die Zeit, in der ich sehr nette Schwestern, Ärzte_innen und viele mehr kennengelernt habe noch nicht vorbei. Ein paar Tage nach dem Beinbruch wurde Marta (einer meiner besten Freundinnen) eingeliefert. Sie brauchte eine Notoperation, da sie innere Blutungen hatte. An dem Tag, als sie die OP hatte musste ich nach Tbilisi zum Abschlussseminar. Sie hatte große Angst. In ihren jungen Jahren (damals 20) stand ihr die vierte Operation bevor. Sie alleine zu lassen, war alles andere als einfach.

Two days later my other host sister lost consciousness two days in a row. So we spend again one night and one day in hospital. One week later another volunteer broke her leg. Not so dramatic but the employees in the hospital already welcomed me. Sadly, even though I like them, not the last time. A few days later one of my best friends, Marta, needed an emergency surgery. On this day I had to leave to Tbilisi. Saying goodbye was really hard.

In Tbilisi haben wir zusammen mit unseren Mentoren über unser Jahr reflektiert. Auch hier hieß es wieder Abschied nehmen, von meinen Mitfreiwilligen. Bis Mitte September würden wir uns jetzt nicht mehr sehen. Glücklicherweise hatte ich Salome und Nini um mich herum, die mich abgelenkt haben. Als das Seminar vorbei war, nahm ich den ersten Zug zurück nach Ozurgeti um bei Marta zu sein. Und die Zustände waren für mich erschreckend. Natürlich können die Mitarbeiter nichts dafür, wenn die Mittel fehlen, um alles hygienisch, komfortabel usw. zu halten. Leider fehlen aber auch die Mittel für Ausbildung usw.. Ich möchte mich über nichts beschweren oder beklagen, denn ich weiß, dass die Menschen, die in den Krankenhäusern in Georgien arbeiten ihr Bestes geben. Doch wenn Marta in einem deutschen Krankenhaus gewesen wäre, hätte ich mich besser gefühlt. Ihre Mama hat eine ganze Woche bei ihr auf dem Stuhl geschlafen und sie betreut. Denn hier ist es so, dass kein Essen o.Ä. angeboten wird. Die Patienten sind darauf angewiesen, dass ihnen ein Angehöriger Essen bringt oder dass dieser sie zur Toilette bringt, falls dieser nicht dazu in der Lage ist. Nachdem ich zurück war, habe ich Martas Mama abgelöst und bei ihr geschlafen.

In Tbilisi we had our last seminar from Bread for the world. We reflected with our mentors about our year. I had Salome and Nini with me so saying goodbye was not that hard. After the seminar I took the first train back to Ozurgeti to be with Marta. I stayed with her for a night and for some days. Her mother stayed the whole week and was exhausted to sleep on a chair. In Georgian hospital no food or drinks is provided. You need someone who is there for you and carrying for you.
Nachdem sie entlassen wurde, habe ich mit Liene zusammen in der Bar gearbeitet. Fast zwei Wochen haben wir jeden Tag mindestens 13 Stunden gearbeitet. Zum Glück hatte ich kurz zuvor meinen letzten Arbeitstag bei YPU, sodass ich Marta in der Bar  vertreten konnte. An meinem letzten Tag sind wir essen gegangen. Es war wundervoll und ich war unendlich traurig, meine Organisation offiziell zu verlassen. An meinem letzten Wochenende habe ich dann noch einen Ausflug mit einem Teil der Organisation gemacht. Wir sind nach Bakhmaro gefahren, einem Erholungsort in Guria in den Bergen. Hier kommen alle Bewohner hin, wenn es im Tal unausstehlich warm und schwül ist (Im Sommer immer gute 38 Grad, manchmal über 40 und Luftfeuchtigkeit von 80%).


After Marta was not in hospital anymore, me and Liene worked in the Bar for her. Everyday thirteen hours. Luckily it was possible for me to work for her because I just finished working at the YPU. We had a goodbye dinner which was really nice and emotional. Even though I just stopped working for them officially, I was really sad. But on my last weekend I was going with them to Bakhmaro which was a highlight for me. In summer it's getting really hot and humid so being in the mountains is really refreshing.

In meiner letzten Woche hatte ich noch einen Arbeitstag in der Bar, an dem ich mich leider so tief geschnitten habe, dass man die Sehne auf der Hand sehen konnte. Natürlich musste das genäht werden. Und weil ich so ein nettes Mädchen bin, dass Georgisch lernt und noch ein Jahr nach Georgien geht und weil ich so oft in den letzten Wochen da war, musste ich sogar nichts bezahlen. Meine letzten Tage verbrachte ich viel mit Melissa und Liene. Wir fuhren oft an den Strand um die Sonne zu genießen. Ebenso fuhr ich mit Melissa nach Batumi, da wir uns schon im April vorgenommen hatten, eine Nacht in Batumi feiern zu gehen. Das taten wir auch. Mit Cocktails auf der Dachterrasse vom Hilton und Strandpartys.

On my last day working in the bar I cut myself so deep that you could see the tendon. The hospital welcomed me with open arms, again. In the last days I spent a lot of time with Liene and Melissa at sea side. Also me and Melissa went to Batumi to the Hilton to drink some cocktails and party later at the beach. This we planned already since April, so it was really nice to realize this plan.

Am letzten vollen Tag, lernte ich mein Patenkind kennen und hatte meine Abschiedsparty. Und dann. Ja dann kam er. Der Tag des Abschiedes. Es hört sich vielleicht lächerlich an. Ich wusste ja, ich komme wieder. Doch trotzdem war der Abschiedsschmerz groß. Viele Tränen sind geflossen, sodass mich Giorgi (als er mich zum Zug brachte) fragte: "Aber du kommst doch wieder oder?". Das Schönste war, dass Liene mich überraschend auch zum Zug begleitete. Abschied nehmen fällt ihr sehr schwer und normaler Weise umgeht sie das. Doch für mich hat sie den Schritt getan. Nachdem ich vier Stunden im Zug versucht habe nicht zu weinen, holten mich Salome und Nini in Tbilsi ab. Zusammen mit Khatia und Giorgi verbrachten wir einen Abend in einer Bar, bis ich dann mit Alica zum Flughafen fuhr.


On my last day I got introduced to my Godchild. Elene. In the evening I had my farewell party. And then the day of departure came. Even though I knew I will return it was really hard to leave. A lot of tears run down my face, especially saying goodbye to my family. Giorgi, who brought me to the train station was asking me (cause he was confused that I was crying): "But you are coming back right?" The most important thing was that Liene was bringing me as well. That she said goodbye to me meant the world to me. After fours in the train, not trying to cry, Salo and Nini picked me up to spend the last hours with them and Khatia and Giorgi. And then Alica and me took the Taxi to the airport. Next Station: Hamburg.

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